Berliner Konzept

Aus Familienwortschatz
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Zitat aus http://www.helke-sander.de/MitDenkZentrale.html

Das Berliner Konzept vom Januar 1968 ging von der Situation der Frauen aus. Die Kinderläden waren zunächst als vorübergehende Selbsthilfe unter Frauen gedacht, um sich gegenseitig zu entlasten. Im zweiten Schritt wollten diese Frauen die öffentliche Erziehung in ihrem Sinne verändern. Parallel zu diesem Anliegen und aus ihm heraus entwickelte sich in Berlin der "Aktionsrat zur Befreiung der Frauen" und der Beginn der neuen deutschen Frauenbewegung. Der Name Kinderladen entstand in Berlin und bezog sich auf die damals vielen leerstehenden und billigen Tante - Emmaläden, die wegen der neuen Supermärkte aufgegeben hatten und für die neuen Kindergärten genutzt wurden. Der Bedarf war riesig, das Berliner Modell der Selbsthilfe ungeheuer attraktiv und die Neugründungen so zahlreich - sie gingen bald in die Hunderte - dass schon nach einigen Monaten die wenigsten neu und dann schon meist unabhängig voneinander entstehenden Laden-Initiativen überhaupt noch irgendeine Ahnung von den damit verbundenen ursprünglichen Ideen hatten und unter einem Kinderladen in jeder Stadt eben hauptsächlich ein Kindergarten in Eigeninitiative verstanden wurde, in dem sich je nach Zusammensetzung der Mütter und Väter auch Ideen beider Konzepte wieder finden konnten.