EFQM

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Die Europäische Stiftung für Qualitätsmanagement, EFQM, engl.: European Foundation for Quality Management verfolgt im Kern ein prozessorientiertes Qualitätsmanagement-Modell. Es bezieht alle Teile der Organisation in die Entwicklung und Sicherung der Qualität mit ein, indem es das Ziel hat

  • dauerhafte Ausrichtung auf QS
  • Jede Organisation muss ihren eigenen Weg wählen
  • Ist eine europäische Interpretation des japanischen TQM
  • Qualitätsentwicklung wird hierbei als Regelkreis verstanden
  1. IST
  2. ZIEL
  3. PLANUNG
  4. UMSETZUNG
  5. SOLL/ IST – Vergleich
  6. ANPASSUNG


Geschichte

  • Gründung 1988 von 14 namhaften europäischen Unternehmen als Stiftung
  • Gemeinsam mit der EG Komission und der European Organization for Quality Entwicklung eines Referenzmodell für QM
  • 1992 erstmalige Vergabe des European Quality Award
  • seit 1992 jährliche Vergabe an herausragende Unternehmen
  • 1995 Vergabe auch an kleine und mittlere Betriebe
  • z.T. Vergabe von nationalen Preisen (BRD = Ludwig Erhard-Preis, seit 1997; Österreich...)
  • 1999 komplette Überarbeitung des Modells
  • seit 2000 spezielle Berücksichtigung des sozialen Sektors
  • 2003/2004 sprachliche Verbesserung und verstärkte Beachtung der Aspekte der sozialen Verantwortung
  • laufende Anpassung an neue Gegebenheiten sowie Evaluierung der bestehenden Konzepte und Anpassung
  • gemeinsam sind allen Bereichen (Große/Kleine/Soziale...) zentrale Prinzipien:
    1. Kundenorientierung
    2. Partnerschaft mit Lieferanten
    3. Förderung und Beteiligung der Mitarbeiter
    4. Prozesse und Fakten
    5. kontinuierliche Verbesserung und Innovation
    6. Führung und konsistente Ausrichtung
    7. gesellschaftliche Verantwortung
    8. Ergebnisorientierung


Grundstruktur des EFQM

  • Neun Hauptkriterien der QE
  • Aufgeteilt in zwei Bereiche Befähiger und Ergebnis Kriterien
  • Die neun Kriterien sind differenziert in 32 Unterkriterien
  • Bei der Selbstbewertung sollten möglichst alle 32 Unterkriterien bearbeitet werden (wenn keine Relevanz für die Organisation nachgewiesen werden kann dürfen einzelne Kriterien ausgelassen werden)
  • Trotz der Selbstbewertung ist die Bewertung nicht beliebig
  • Es müssen Nachweise geführt werden (Personalakten, Protokolle, Handbücher.....)
  • Im Leitfaden des EFQM befinden sich hierfür Instrumente
  • In sozialen Einrichtungen wird dies oft anhand von Selfassessment Workshops durchgeführt
  • Anhand der Kriterien und Unterkriterien werden Bewertungen erarbeitet aus denen Punktbewertungen abgeleitet werden und Diagnosen für Verbesserungen gestellt werden

Die Selbstbewertungen lassen sich auf unterschiedliche Weise durchführen

  1. einmalige Selbstbewertung (Stand der Organisation)
  2. als regelmäßige Selbstbewertung (kontinuierliche Verbesserungsprozesse)

und mit unterschiedlichen Zielsetzungen

  1. welche Zentralen Ansatzpunkte für die Unternehmensentwicklung gibt es
  2. Messbarmachen der Wirksamkeit von OE und PE und somit die Auswirkung auf die Erfolgsfaktoren und Ergebnisse zu erkennen


Befähiger Kriterien

Datei:EFQM01.jpg
  • Zentrale Frage ist es hier WIE befähigt die Organisation sich selbst Excellente Ergebnisse zu erlangen
  • In Form einer Selbstbewertung wird danach gefragt
    1. Wie wird Vorgegangen
    2. Wie ist der Grad der Umsetzung
    3. Und die Vorgehensweise in Bezug auf die Unterkriterien
  • Nicht das WAS getan wird wird hier bewertet sondern das WIE
  • Die fünf Einzelkriterien sind:
    1. Führung 10%
    2. Politik und Strategie 8%
    3. Mitarbeiter 9%
    4. Partnerschaft und Ressourcen 9%
    5. Prozesse 14%

Insgesamt 500 Punkte = 50% der totalen Punktzahl

Bewertung der Befähiger Kriterien

  • Drei Aspekte spielen eine zentrale Rolle
    1. das Vorgehen
    2. die Umsetzung
    3. die Bewertung und Überprüfung

Konkret:

  • Angemessenheit von verwendeten Methoden, Werkzeugen und Techniken
  • Ist das Vorgehen systematisch und beruht es auf Vorbeugung
  • Werden die Verfahren regelmäßig überprüft
  • Resultieren aus der Überprüfung Verbesserungsmaßnahmen
  • Ist das Vorgehen in der täglichen Arbeit integriert

Ergebnis Kriterien

  • WAS wird auf Basis der Befähiger Kriterien erreicht
  • Wie haben sich die Trends in den Ergebnissen entwickelt
  • Grad der Ziel Erreichung
  • Vergleich der Ergebnisse mit den Ergebnissen anderer Organisationen
  • Haben die Ergebnisse ihren Ursprung in den Befähigern
  • Umfang und Reichweite der Ergebnisse (ganze Organisation oder nur Teile)

Anhand dessen müssen die Organisationen Messkriterien entwickeln

  1. Kundenbezogene Ergebnisse 20%
  2. Mitarbeiterbezogene Ergebnisse 9%
  3. Gesellschaftsbezogene Ergebnisse 6%
  4. Schlüsselergebnis 15%

Insgesamt 500 Punkte = 50% der Gesamtergebnisse

Bewertung der Ergebniskriterien anhand der RADAR Card

Die Methode zur Bewertung des EFQM-Modells wird, nach den Anfangsbuchstaben der Teilschritte RADAR-Konzept genannt:

  • R esults (Ergebnisse)
  • A pproach (Vorgehen)
  • D eployment (Umsetzung)
  • A ssesment (Bewertung)
  • R eview (Überprüfung)


European Quality Award

Auszeichnung, die von der EFQM an Unternehmen mit erfolgreichem Qualitätsmanagement vergeben wird.

  • Erstverleihung 1992
  • Namensänderung ab 2006: EFQM Excellence Award (EEA) - statt bisher European Quality Award (EQA)


ÖQS

Österreichische Vereinigung zur Zertifizierung von Qualitätssicherungssystemen


Siehe auch die anderen Methoden, Verfahren

Literatur

  • Helmut Wallrafen-Dreisow und Roland Weigel (Hrsg.): EFQM in Einrichtungen der Altenhilfe - Messen, Bewerten, Besser werden. Kohlhammer Verlag ISBN 3-17-018252-8
  • Kiefer, Bernd, Rudert, Bettina: Qualitätsmanagement. Mit Mind Maps einfach und effektiv. Vincentz Network, Hannover, 2006, ISBN 3-87870-646-4

Weblinks

  • Der Qualitätsbericht Altenheime der Stadt Mönchengladbach GmbH. Diese Sozial-Holding der Stadt Mönchengladbach arbeitet seit 2001 mit dem Qualitätsmanagement nach dem Modell der Europäischen Stiftung für Qualitätsmanagement (EFQM, Kennzahlen nach der Balanced Scorecard). Der Qualitätsbericht ist eine systematische, nach dem EFQM-Modell strukturierte Organisations- und Qualitätsbeschreibung des Gesamtunternehmens. Im Frühjahr 2006 veröffentlichte die Altenheime GmbH erstmalig ihren umfassenden Qualitätsbericht. Der komplette Qualitätsbericht (134 Seiten) kann als pdf-Datei heruntergeladen werden: Die PDF-Datei ist 1,4 MB groß. (Nur mit dem Programm acrobat reader o. ä. zu lesen.).
  • sozial-holding der stadt moenchengladbach: Die derzeit aktuelle Fassung vom Dezember 2008 (79 Seiten)
  • Deutsches EFQM-Center: http://www.deutsche-efqm.de
  • Unter Pflegemanagement-konkret.de finden Führungskräfte in der Pflege sowie Qualitätsbeauftragte viele Informationen rund um das Pflegemanagement. Es gibt eine Reihe von kostenlosen Downloads (z. B. Checklisten zur Umsetzung der Expertenstandards, Dokumentationsformulare, etc.) und viele praktische und aktuelle Tipps für die Arbeit.

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