Fallbesprechung

Aus Familienwortschatz
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Definition

Fallbesprechungen werden benutzt, um die Pflegesituation eines Bewohners in regelmäßigen Abständen zu beschreiben und zu analysieren. Anwesend sind neben dem Pflegeteam auch alle weiteren Mitarbeiter, die an der Pflege und Betreuung des Bewohners mitwirken. In dieser multi-professionellen Kollegenrunde werden Lösungsmöglichkeiten für die individuellen Pflegeprobleme erarbeitet, diskutiert und beschlossen.


Grundsätze

Fallbesprechungen sind ein unverzichtbares Instrument der Pflegeprozessevaluation. Alle Teilnehmer konzentrieren sich auf ihre Aufgabe. Gegenstand der Diskussion ist ausschließlich die pflegerische Situation des Bewohners.


Ziele

  • Jeder Bewohner wird regelmäßig zum Gegenstand einer Fallbesprechung.
  • Alle für die Pflege relevanten Informationen werden ausgetauscht.
  • Gemeinsam werden Ideen, Vorschläge und Lösungswege erarbeitet.
  • Denkblockaden in Problemsituationen werden im gemeinsamen Gespräch bewusst gemacht und abgebaut.
  • Die Wirksamkeit von Behandlungsstrategien wird überprüft.
  • Die Bewohnerzufriedenheit und die Mitarbeiterzufriedenheit werden gesteigert.


Vorbereitung

  • Die Fallbesprechung kann zeitlich an die Schichtübergabe gekoppelt werden. Ideal ist der Übergang von der Früh- zur Spätschicht, da sich viele Bewohner nach dem Mittagessen hinlegen und die Arbeitsbelastung vergleichsweise gering ist.
  • Die Moderation kann von der Bezugspflegekraft, der Pflegedienstleitung oder der Wohnbereichsleitung übernommen werden.
  • Der Besprechungstermin wird per Hauspost allen beteiligten Mitarbeitern rechtzeitig bekannt gegeben. Falls sinnvoll werden auch externe Therapeuten eingeladen.
  • Der Moderator wählt den passenden Ort für die Besprechung aus. Dieser sollte genug Platz für die Mitarbeiter, ein Flipchart usw. bieten.
  • Eine Pflegekraft bleibt für Bewohner, Angehörige und externe Partner als Ansprechpartner im Wohnbereich verfügbar. Die Fallbesprechung sollte nicht ohne zwingenden Grund gestört oder gar unterbrochen werden.
  • Vor dem Besprechungsraum wird ein "Bitte nicht stören"-Schild angebracht.
  • Telefone, Handys und Pieper werden umgeleitet bzw. abgeschaltet.
  • Die Pflegedokumentation wird bereit gelegt. Ggf. werden wichtige Dokumente für die Teilnehmer kopiert, um ein zügiges gemeinsames Arbeiten zu ermöglichen.


Durchführung

Es ist sinnvoll, die Fallbesprechung inhaltlich etwa folgendermaßen zu gliedern

  • Begrüßung der Teilnehmer
  • Eine Pflegekraft wird damit beauftragt, ein Protokoll über die Ergebnisse der Fallbesprechung zu erstellen.
  • Der Moderator stellt den Bewohner vor und fasst die wesentlichen Fakten zu seinem Krankheitsbild und Ressourcen zusammen. Relevant sind zudem auch juristische Aspekte wie etwa eine bestehende Betreuung oder Vorgaben zur Fixierung.
  • Der Moderator erklärt, warum der Bewohner das Thema der Fallbesprechung ist. Er benennt die Probleme, die sich aus dem Gesundheitszustand des Bewohners ergeben.
  • Die Teilnehmer diskutieren über Faktoren, die das Problem positiv oder negativ beeinflussen.
  • Gemeinsam werden die Ziele definiert. Dabei sind insbesondere diese Kriterien relevant
    • Sind die Ziele mit realistischem Aufwand umsetzbar?
    • Wird der Bewohner den Zielen und den Maßnahmen zur Umsetzung zustimmen?
  • Der Moderator sammelt Lösungsvorschläge. Diese können auf einem Flip-Chart oder auf Pappkarten oder auf weißem Papier visualisiert werden, damit sie alle Beteiligten auch in diesem provisorischen Stadium vor sich sehen können.
  • Die Teilnehmer beraten darüber, welche Ideen sich umsetzen lassen und welcher Aufwand dafür erforderlich ist.
  • Der Moderator sortiert die Ideen nach Praxistauglichkeit. Weiteres Kriterium ist die Priorität. Wenn also im jeweiligen Bereich dringender Handlungsbedarf besteht, hat dieses Ziel Vorrang.
  • Die ersten Interventionsmaßnahmen werden geplant.
  • Die Teilnehmer einigen sich auf einen Folgetermin.

Siehe auch


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